Déjà-vu

Ich habe jemanden kennengelernt.“
Den Satz sagt sie eben gerade im Film zu ihm. Das Gesicht des Mannes zuckt nur wenige Millimeter, aber es bricht auf dieser kurzen Strecke komplett in sich zusammen. Mit vier Worten wurde etwas beendet, was jahrelang lebte und gelebt wurde, was liebte und geliebt wurde. Es brauchte keine Erklärung, kein warum oder wieso. Es folgte auch keine, die Szene war beendet, genau wie die Beziehung. Kurz, knapp und ohne jeden Zweifel an der Endgültigkeit. Vorbei.

Es sticht ins Herz und es tut weh.
Déjà-vu

Ich rede es mir nicht schön. Verlassen zu werden ist scheiße. Aber es gehören immer Zwei dazu. Der Mann im Film bin ich: Er rastet nicht aus, er schreit sie nicht an, er ertrinkt aber auch nicht in Selbstmitleid. Ich habe kein Allein- und Absolutheitsanspruch an einen Menschen, egal ob und wie lange ich mit ihm zusammen war. Egal, ob wir zusammen gewohnt oder uns nur aneinander gewöhnt haben.

Was mich ein klein wenig tröstet: Es ist wenigstens keine Ausrede oder leere Floskel. Auch keine Notlüge, nur um mich los zu werden.
Danke dafür. Vielleicht sag ich diesen Satz auch bald wieder zu mir…